Über uns

ACAMPI

Wir sind eine Gruppe von Menschen, die sich an der Universität Duisburg-Essen zusammengefunden hat, um etwas gegen Neofaschismus und Rassismus zu unternehmen.

Ursprünglich entstanden ist die Initiative auf einem Wochenendseminar unter dem Titel “Aktiv gegen Rechts” im Dezember 2012. Wir beschäftigten uns dort mit Studien und Recherchen über Ideologien und Gruppenstrukturen der extremen Rechten und insbesondere mit der Eröffnung der neuen NPD-Landesgeschäftsstelle in Essen, sowie dem immer deutlicher werdenden Antiziganismus in Duisburg und Essen. Doch für eine erfolgreiche antifaschistische Arbeit braucht es mehr als ein Seminar. Und seitdem treffen wir uns regelmäßig an der Uni, abwechselnd am Essener und am Duisburger Campus.

Wir begreifen uns als eine antifaschistische Initiative, da der Neofaschismus die wohl aggressivste Kombination menschenfeindlicher Ideologien darstellt. Wir verstehen uns ebenso als eine emanzipatorische Gruppe und wenden uns gegen jede Form struktureller Diskriminierung und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit: sei es Alltagsrassismus, Antiziganismus, Antisemitismus, Nationalismus, Sexismus oder Homophobie.

Viele dieser Probleme werden erzeugt durch Entsolidarisierung im Konkurrenz- und Verdrängungskampf unserer Gesellschaft. Dieser ist auch an der Universität mit zunehmender Verwirtschaftlichung und Arbeitsüberlastung deutlich spürbar. Ängste vor dem sozialen Abstieg führen leider selten zu einem solidarischen Zusammenhalten, sondern vor allem zu Sündenbockdenken. Gerade in einer Phase der Krise ist diese Analyse besonders wichtig. Daher ist ein Antifaschismus ohne eine antikapitalistische Gesellschaftskritik in unseren Augen immer verkürzt. Dies ist unsere Fazit aus den Studien, Medienanalysen und eigenen Erfahrungen.

Wir wollen in einem solidarischen Zusammenschluß am Campus sowie in den Städten Duisburg und Essen aktiv werden; dabei sind unsere Arbeitsfelder vielfältig:

  • Wir wollen antifaschistische und antirassistische Bildungsarbeit leisten und speziell unter Studierenden für ein erhöhtes Problembewußtsein sorgen.

  • Wir wollen bei der Vernetzung antifaschistischer Projekte helfen und uns gegenseitig unter die Arme greifen.

  • Wir werden Demonstrationen und Kundgebungen gegen organisierte Rechte durchführen und unterstützen.

  • Wir werden ein wachsames Auge auf Tendenzen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit haben, sei es aus der Mitte der Gesellschaft, in unseren Städten oder an unserer Universität und nicht zuletzt auch bei uns selbst.

  • Wir wollen über die gefährlich falsche Extremismustheorie nach Backes und Jesse aufklären und über die Folgen autoritärstaatlicher Maßnahmen zu Kosten unabhängigen Engagements. Das Problem entspringt der gesellschaftlichen Mitte und nicht ihren vermeintlichen Rändern. Und Menschen, die sich gegen Neofaschismus engagieren, sind nicht gleichzusetzen mit den menschenverachtenden Ideologien gegen die sie vorgehen.

  • Wir haben eine kritische Perspektive gegenüber Parteien und werden uns von ihnen weder vereinnahmen noch instrumentalisieren lassen.

  • Wir sind bereit, breite Bündnisse einzugehen, wenn unmittelbare Intervention nötig ist. So wie es in Blockadebündnissen gegen Nazidemonstrationen immer wieder der Fall ist. Dabei werden wir uns nicht in vermeintlich gute und böse Antifaschist*innen spalten lassen, wie es Behörden immer wieder versuchen, sondern solidarisch agieren.

  • Wir werden uns aber auch immer dafür einsetzen, eine fundierte Kritik an Ideologien der extremen Rechten voranzutreiben und einer gefährlichen Verkürzung, die nicht über ein plumpes “Gegen Nazis” hinausgeht, entgegenzustellen. Denn das Motto “Gegen Nazis” allein würden auch die Rechtspopulisten von Pro-NRW unterschreiben.

  • Wir wollen eine kontinuierliche antifaschistische Struktur am Campus aufbauen, die eine Anlaufstelle sein kann, für alle die unsere Perspektiven teilen und sich engagieren wollen.

Wenn wir bei all dem vergessen sollten zu lachen oder uns selbst zu hinterfragen, dann haben wir was falsch gemacht. Wir sind ACAMPI

Januar 2013